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Veredelung

Glossar

 
 

Blindprägung
Für die Blindprägung stellt man – ähnlich wie für den Stahlstichprägedruck – eine Gravur und eine Matrize her, die unter hohem Druck die Prägung im Papier erzeugen. Am besten kommen mittelstarke Motive zur Geltung, da hier die Schattenwirkung am größten ist. Die verwendeten Papiere sollten möglichst glatt sein. Bei den Blindprägungen unterscheidet man zwischen Hochprägungen (Motiv ist erhaben), Tiefprägungen (Motiv ist vertieft), mehrstufigen Prägungen (im Motiv gibt es unterschiedliche Ebenen) und Reliefprägungen (es entsteht ein räumlicher Effekt mit dreidimensionalen Verläufen).
Dispersionslackierung
Glänzende und matte Dispersionslacke besitzen einen hohen Festkörperanteil von etwa 40–50%. (Filmbildende Komponenten wie Polymerdispersionen und kolloide Harzlösungen sind für Glanz, Härte und Scheuerfestigkeit verantwortlich, Wachsdispersionen für Schliff und Scheuerfestigkeit.) Neben dem Festkörpergehalt ist Wasser ein weiterer Hauptbestandteil, was gelegentlich zur Bezeichnung Wasserlack führt.
Dispersionslacke
Die Lacke trocknen rein physikalisch durch Wegschlagen oder Verdunsten. Sie erreichen innerhalb kürzester Zeit eine gute Abriebfestigkeit und bieten somit günstige Voraussetzungen für eine schnelle Weiterverarbeitung. Der Endglanz wird nach dem Druck relativ schnell erreicht. Dispersionslacke vergilben weniger als Öldrucklacke und eignen sich somit für Drucksachen mit längerer Lebensdauer. Wird ein mit mattem Dispersionslack bedruckter Bogen mechanisch strapaziert, können glänzende Streifen im veredelten Druckbild auftreten. Abgesehen von diesen "Scheuerspuren" entsteht jedoch ein hervorragender Matteffekt. Dieser ist dem einer Öldrucklackierung überlegen.
Duftlacke
Duftlacke enthalten mikroverkapselte Duftstoffe. Sie werden als letzte Lackschicht partiell oder vollflächig auf die Bedruckstoffoberfläche aufgebracht. Reibung zerstört die Mikrokapseln, die Kapseln öffnen sich und setzen die Duftstoffe frei. Der Duft kann durch erneutes Reiben nochmals aktiviert werden. Erhältlich sind die Düfte in vielen Variationen. Sie benötigen für die Verkapselung eine ölige Grundsubstanz. Beim Auftrag sollen Druck und Temperatur konstant sein, da sonst die Mikrokapseln zerstört und der Geruch frühzeitig freigesetzt werden kann. Duftlacke können als Öldrucklacke oder Dispersionslacke eingesetzt werden.
Kalttransferfolie
Im Gegensatz zur Heißfolienprägung, für die eine Hochdruckmaschine und Hitze erforderlich ist, wird Kaltfolie über zwei konventionelle Offsetdruckwerke aufgetragen. Im ersten Druckwerk wird ein Kleber über das Farbwerk mit einer Offsetdruckplatte partiell oder flächig auf den Bogen aufgebracht. Es erfolgt keine thermische Beanspruchung des Bedruckstoffs. Das zweite, eigentliche Kaltfolienwerk verfügt über Abroll- und Aufwickelwerke der Folie. Diese wird gemeinsam mit dem Bogen zwischen Gummituch- und Druckzylinder geführt und mit Druck auf die mit Kleber beschichteten Partien des Bedruckstoffs übertragen. Nach Ablösen der Trägerfolie bleibt eine Metallschicht auf dem Bogen. Mit dem In-Line-Überdrucken der Folie lassen sich viele metallische Farbtöne erzielen. Die Anzahl und Breite der Folienbahnen sind flexibel, sie erlauben eine Anpassung des Folienverbrauchs in der Breite und durch elektronisch gesteuerten Vorschub im Umfang. Beide Druckwerke lassen sich schnell umrüsten und stehen danach sofort wieder zum Drucken zur Verfügung.
Perlglanz oder Glimmerfarbe
Perl- oder Farbglanzpigmente sind Effektpigmente, mit denen ein einzigartiger Tiefenglanz erzeugt werden kann. Auf Basis von dem natürlichen Mineral Glimmer werden sie mit einer dünnen Schicht aus Metalloxiden, z.B. Titandioxid und/oder Eisenoxid umhüllt. Durch ein Zusammenspiel von Transparenz, Brechzahl, Art des Auftrags und Mehrfachreflexion erhalten Sie vielfältige Farbeffekte in Silberweiß-, Interferenz-, Gold- und Metallglanzeffekte.
Folienkaschierung
Veredelung von Druckbogen durch den Überzug von Glanzfolien oder Mattfolien, die auch einen mechanischen Schutz der Drucksache bieten. Die Folie wird mittels Klebstoff auf den Druckträger unter Wärmeeinwirkung und Druck aufgebracht. Eine weitere Möglichkeit bieten die Thermokaschierfolien, die bereits mit einer (heißsiegelfähigen) Klebeschicht versehen sind. Neben glatten können auch Folien mit Strukturen (z.B. Ledernarbung, feine oder grobe Leinenstruktur, Granulat) eingesetzt werden. Die überwiegend verwendeten Polypropylen-Folien sind recycelfähig in der Papier-, Karton- und Pappeproduktion, grundwasserneutral bei Deponierung und schadstofffrei bei thermischer Verwertung. Die verklebbaren (wichtig für z.B. die Faltschachtelproduktion) Acetatfolien sind recycelfähig in der Papier-, Karton- und Pappeproduktion.
Heißfolienprägung
Bei der Heißfolienprägung handelt es sich um ein Hochdruckverfahren, bei dem anhand eines Messing-, Kupfer- oder Magnesiumklischees eine aus mehreren Schichten bestehende Heißprägefolie auf den Bedruckstoff aufgesiegelt wird. Dazu sind Temperaturen zwischen 100 und 200°C erforderlich. Heißfolienprägungen stehen nicht erhaben, lassen sich aber mit einer Blindprägung kombinieren. Sie haften auf allen Bedruckstoffen problemlos – außer auf Polypropylenbeschichtungen und UV-Lackierungen, bei denen die Heißfolienprägung vor dieser Beschichtung erfolgen bzw. eine besonders sorgfältige Folienauswahl vorgenommen werden sollte. Zur Verfügung stehen glänzende oder matte Folien in Metallic- Farben (z.B. Gold, Silber), verschiedenen Farbpigmenten, Multicolor, Perlmutt, farblos sowie Diffraktionsfolien und Hologrammfolien.
Laminierung
Veredelung von Druckbogen durch den Überzug von Polyester-Folien (z.B. Speisekarten).
Öldrucklackierung
Beim Öldrucklack handelt es sich um eine farblose, also pigmentfreie Offsetfarbe. Öldrucklacke trocknen in zwei Phasen: Während der physikalische Prozess relativ schnell vollzogen wird, kann die ‚chemische Trocknung' oftmals sogar sechs bis zehn Stunden in Anspruch nehmen. Drucke auf Mattpapier bleiben insgesamt empfindlicher gegen mechanische Belastungen. Sowohl glänzend als auch mattlackiert kann ihre Abriebfestigkeit geringer sein als bei Bilderdruckpapieren.
UV-Lackierung
UV-Lacke haben einen Festkörperanteil von 100% (Acrylat Oligomere, Acrylat Prepolymere und Fotoinitiatoren) und werden nicht getrocknet, sondern unter Einwirkung energiereicher Strahlung gehärtet. Die gesamte Lackmasse wird dabei in Sekundenbruchteilen strahlungschemisch vernetzt. Der völlig vernetzte Lackfilm ist chemisch dem Plexiglas vergleichbar, er bringt einen hervorragenden Glanz und Scheuerschutz.